Wo im Winter Rosen blühen
Wird das Wasser knapp

Kenia ist der wichtigste Produzent für Schnittblumen in Afrika. Den Preis für unsere Billigrosen zahlen die Menschen vor Ort: Mit Wasserraub und den oft unwürdigen und gesundheitsschädigenden Arbeitsbedingungen auf den Blumenfarmen.

Schon gewusst?

Wasserraub: In einer Rose stecken bis zu 13 Liter Wasser

Im Jahr 2020 importierte Deutschland 336 Millionen Rosen aus Kenia.4https://de.statista.com/statistik/daten/studie/252806/umfrage/herkunftlaender-fuer-rosen/ 70 Prozent davon wurden in der Umgebung des Naivasha-Sees auf rund 2.000 ha angebaut. Das Wasser pumpen die Farmen dabei nicht nur kostenlos aus dem Wasser des Naivasha-Sees oder über Brunnen aus dem Grundwasser ab. Was nicht verdunstet, wird als Abwasser – verschmutzt mit Pestiziden und Düngemitteln – wieder dorthin zurück geleitet.

40 Prozent der Menschen in Kenia haben keinen Zugang zu Trinkwasser

Dabei ist Kenia ein Land mit chronischer Wasserknappheit und eine einzelne Rose verbraucht bis zur Ernte je nach Größe 7 bis 13 Liter Wasser. Ausgerechnet die Wochen vor dem Valentinstag im Januar und Februar sind zudem die niederschlagsärmsten Monate des Jahres in Kenia.

Importieren wir Waren aus wasserarmen Gebieten, entwässern wir die Ökosysteme dieser Länder: Das Wasser steht dort zum täglichen Bedarf sowie zum Anbau von Grundnahrungsmitteln nicht mehr zur Verfügung. Entscheidend ist, ob wir Produkte aus einer wasserreichen Gegend oder aus einer Region mit Wasserknappheit einführen.

Kenias Grundwasserspiegel ist um durchschnittlich 4 Meter gesunken

Immer wieder ist Kenia von schweren Dürren betroffen. Im Norden des Landes nehmen sie insbesondere Pastoralist*innen [nomadischen Viehzüchter*innen] die Lebensgrundlage. Die Viehherden müssen immer weitere Wege zurücklegen, um an das noch verbliebene Weideland und Wasser zu kommen. Die Tiere magern ab oder sterben, überlebenswichtige Viehmärkte brechen zusammen. Als eine Antwort treiben sie ihre Herden in fremde Gebiete und verstärken so auch lokale Konflikte.

Durch die steigenden Temperaturen ist der Regenzyklus dauerhaft unterbrochen, sagen Wissenschaftler. Die Folge: Die Frequenz der Dürren steigt. Und wenn es doch einmal regnet, dann reichen die Tropfen nicht, damit das Gras wächst. Oder der Regen prallt so heftig auf den Boden, dass er ihn einfach wegschwemmt. Es kommt zu Überflutungen.5https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/ostafrika-duerre-101.html

Das können Sie tun

  • Verschenken Sie gemeinsame Momente, keine Schnittblumen im Winter !
  • Achten Sie beim Kauf von Blumen auf deren Herkunft: Kaufen Sie sie, wenn sie auf Europas Feldern wachsen.
  • Erfreuen Sie sich im Winter an Zimmerpflanzen oder Trockenblumen.

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In Kenia machen unsere Partner mit einer Kamel Karawane auf die gerechte Ressourcenverteilung aufmerksam.

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Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.