Wasserverbrauch von Kleidung und Textilien

Die Menschen in Deutschland kaufen im Jahr durchschnittlich 26 kg Textilien, davon sind 12 bis 15 kg Bekleidung.1https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/bekleidung#unsere-tipps Das entspricht ca. 30-60 Kleidungsstücken pro Jahr. Vieles davon ist aus Baumwolle.

Zum Vergleich: Weltweit liegt der jährliche Durchschnitt bei 8 kg.2https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/bekleidung#unsere-tipps

Schon gewusst?

Baumwolle – ein durstiger Rohstoff

Die Pflanze ist sehr empfindlich, extrem bewässerungsintensiv und wird fast ausschließlich in Trockengebieten bzw. Halbwüstenregionen angebaut. Grund dafür sind die empfindlichen Knospen, die sich bei Regen vollsaugen und verfaulen. Knapp ein Drittel des benötigten Wassers für die Bewässerung kommt aus künstlicher Bewässerung. 7https://waterfootprint.org/en/resources/interactive-tools/product-gallery/

Beispiel Aralwüste

  • In Usbekistan wurde der Aralsee, also das örtliche Oberflächengewässer, für die Bewässerung von Baumwolle angezapft.
  • Er bildet mittlerweile die jüngste Wüste der Welt: die Aralwüste.

Importieren wir Waren aus wasserarmen Gebieten, entwässern wir die Ökosysteme dieser Länder: Das Wasser steht dort für den täglichen Bedarf sowie für den Anbau von Grundnahrungsmitteln nicht mehr zur Verfügung. Es ist daher entscheidend, ob wir Produkte aus einer wasserreichen Region oder aus einer Region mit Wasserknappheit einführen.

1 kg Chemie in 1 Kilo Stoff?

Für die Herstellung von 1 kg Textil wird bis zu 1 kg Chemikalien eingesetzt.8https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/bekleidung#hintergrund Bis zu 3.500 krebserregende, hormonell wirksame oder anderweitig giftige Chemikalien setzt die Textilindustrie ein, um Rohmaterialien zu bunt bedruckter Kleidung zu verarbeiten. Viele dieser Chemikalien findet man nicht nur im Umfeld der Fabriken, sondern inzwischen rund um den Globus – in der Küstenluft von Südafrika, der Leber von Eisbären und in der Muttermilch.9https://www.greenpeace.de/sites/default/files/publications/20151123_greenpeace_modekonsum_flyer.pdf

Das können Sie tun

  • Kleidung länger tragen: Nachhaltig ist es, Kleidung zu pflegen, sie zu reparieren und sie auf vielfältige Arten zu kombinieren. Auch mal Second Hand zu kaufen macht bereits einen großen Unterschied!
  • Beim Kauf auf Siegel und Zertifikate achten: Egal ob Baumwolle oder Kunstfaser – Fair-Trade- und Bio-Zertifikate wie Blauer Engel, der Grüne Knopf, oder bluesign berücksichtigen neben der Umweltauswirkung auch soziale Anforderungen.
  • Kleidung kaufen, die aus Bio-Baumwolle hergestellt wurde: Bei deren Herstellung dürfen zumindest keine Pestizide und Kunstdünger genutzt werden.
  • Noch besser: Auf Kleidung aus Hanf und Leinen umsteigen, da diese Materialien auch regional angepflanzt werden können und mit 2.500 l/kg nur ein Viertel der Wassermenge von Baumwolle benötigen.

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In Senegal stärkt unsere Partnerorganisation Pronat politische Bündnisse zur nachhaltigen Agrarwende.

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Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.